ÖL FÜR DEN CORRADO 15W40 Öl noch zeitgemäß?
Die Kolben im Corrado G60 und VR6 werden gezielt mit Öl gekühlt, welches aus einer Düse von unten hineingespritzt wird. Außerdem besitzen die Corrados einen zusätzlichen Ölkühler, der die vom Öl aufgenommene Wärme an den Fahrtwind und das Kühlwasser abgibt. Trozdem kann auch das Öl im Corradomotor höhere Öltemperaturen erreichen. Falls die Öltemperaturanzeige bei Vollgasfahrten unter sommerlichen Außentemperaturen 140 Grad Celsius anzeigt, kann man ja auch die Drehzahl etwas reduzieren. Das Motoröl kann durch verschiedenen Faktoren, wie häufiger Kurzstreckenverkehr, lange Topspeedfahrten, Wintereinsatz, hohe Laufleistung, Renneinsatz usw., gestresst werden. Von diesen und weiteren Faktoren, wie z.B. die Ölwechselintervalle, kann die Wahl des geeigneten Öls abhängig sein.
Kaum etwas falsch machen kann man bei der konsequenten Verwendung von geeigneten Vollsynthetikölen.
10W60, 0W40, 5W50, 0W-30,...? Welches Öl ?
Kann man was falsch machen?
Das von einigen Corradofahrern bevorzugte Castrol 10W-60, ist nicht nur relativ teuer, sondern wird auch vom Hersteller Castrol nicht für den Corrado empfohlen.
Vielmehr lautet die Empfehlung Vollsynthetiköle der Spezifikation 0W40 oder 5W50 zu verwenden. Diese Öle verwende ich seit 1991 in meinen Corrados. Bei dem Corrado mit ADY-Motor hatte ich, wegen der geringeren thermischen Ansprüche und mehr Kurzstrecken- und Wintereinsatz, ein SLX 0W-30 (Freigegeben nach VW 503 01 9/99, 502 00 und 505 00 1/97 ) verwendet.
Bei älteren Motoren kann ein synthetische Öl durch seine Dünnflüssigkeit einen Anstieg des Ölverbrauchs bewirken. Dies kann bedeuten, dass z.B. Dichtungen schon verschlissen sind und nicht mehr ordentlich dichten. Deshalb aber auf ein anderes Öl umzusteigen ist nur die zweitbeste Lösung. Zu Ölverlust kann es auch kommen, wenn man jahrelang Öle auf mineralischer Basis verwendet hat und dann auf die synthetischen Öle umsteigt. Diese Öle haben die eigentlich positive Eigenschaft Ablagerungen zu verhindern, aber sie können auch die Ablagerungen von mineralischen Ölen abbauen. Dadurch kann es, vor allem bei älteren Motoren, zu Undichtigkeiten kommen. Es ist allerdings ein weit verbreiteter Irrtum, dass Syntethik- oder Leichtlauföle bei einem gesunden Motor einen höheren Ölverbrauch bewirken. Ein höher Verbrauch bedeutet in der Regel Undichtigkeiten, z.B. der Ventilschaftabdichtungen und man sollte eigentlich diese Ursache beseitigen.
Kein Ölverbrauch sollte auch stutzig machen, weil dann der Verdacht besteht, dass das Öl durch den Kraftstoff verdünnt wird.
Abzuraten ist von Teilsynthetischen Ölen und billigen Ölen, da schon in diversen Test festgestellt wurde, dass diese Öle den Ansprüchen an hoch belastete Motoren nicht genügen.
Die Vorurteile 0W-30 oder 0W-40 wären für hohe Motortemperaturen nicht geeignet, sind nicht bewiesen. Markenöle in dieser Viskositätsklasse sollen Öltemperaturen bis 150 Grad locker aushalten.
Die VW-Norm 502.00 hat u.a. (Stand: 2019) folgende Vollsynthetik-Öle in der Spezifikation SAE 0W-40 freigegeben.
- Castrol FORMULA RS 0W-40 ,
- Castrol EDGE Titanium 0W-40 A3/B4
- Castrol EDGE Titanium FST 0W-40 A3/B4
- LIQUI MOLY Synthoil Energy 0W-40,
- Mobil 1 FS 0W-40
- BP Visco 7000
Diese Öle mussten in einem Motor eine ununterbrochene Testdauer von 250 Stunden absolvieren und anschließend die Überprüfung auf ausreichende Schmierfähigkeit bestehen. Nützlicher Nebeneffekt ist außerdem ein reduzierter Ölverbrauch von fast 10 % bei dem Test gewesen. Eine Freigabe von VW hat auch das synthetische Leichtlauföl Castrol SLX 0W-30 erhalten. Dieses Öl wird sogar für den 2.0 Liter - Turbomotor des Golf GTI VI mit 210 PS empfohlen.
Weniger Reibung Moderne Öle und Leichtlauföl geeignet?
Die Motoröle wurden im Laufe der Zeit immer weiter verbessert. War es z.B. während meiner Käferfahrerzeit noch üblich Einbereichsöle zu benutzen und für den Sommer - und Winterbetrieb zu wechseln, wurde es mit den neuen und verbesserten Additiven möglich Mehrbereichsöle wie das 20W50 zu verwenden.
Die Entwicklung in den Laboren der Ölfirmen ging aber weiter. 15W40 war lange Zeit das klassische Öl. Aber dieses Öl, obwohl auch immer weiter verbessert, ist eigentlich für Hochleistungsmotoren nicht mehr zeitgemäß. Die neue Generation von Ölen, insbesondere die vollsynthetischen Sorten, senken weitaus besser die Reibung im Motor (Kolben und Zylinder, Nockenwellen, Kurbelwelle, ..) als dies die Vorgängerversionen können. Weitere Vorteile sind die bessere Durchölung beim Kaltstart und das Hochtemperaturverhalten.
In den letzten Jahren stark im Kommen sind die sogenannten Leichtlauföle der 0W-Klasse. Außerdem wurde auch die Viskosität, also der Wert nach dem W, immer weiter gesenkt und damit dünnflüssiger. Mit diesen Ölen ist eine Spritersparnis von 2-6% möglich, dies hat der ADAC 1998 in einem Test bestätigt. .
A: Mehrbereichs-Leichtlauföle mit Spezifikation VW 500 00
B: Mehrbereichs-Öle mit Spezifikation VW 501 01
Hinweis: "..bei Verwendung des Mehrbereichsöls SAE 5W 30 müssen anhaltend hohe Motordrehzahlen und ständige starke Belastung vermieden werden. Diese Einschränkung gilt nicht für Mehrbereichs-Leichtlauföle."
Ich fahre mit meinen VR6 (Wechselkennzeichen) mittlerweile nur wenige, ca. 1000 km, im Jahr. Trotzdem verwende ich Vollsynthetiköl der 0W- Viskositätsklasse. Die Vorteile sind es mir wert.
Beispielrechnung Sparpotentional
Durchschnittsverbrauch: 10 L/100km
Spritpreis: 1,80 Euro/Liter
Spritkosten in zwei Jahren also 1.800 Euro
Ersparnis durch Leichtlauföl ca 2,5 % = 45 Euro
5 Liter Synthetiköl kostent ca. 30 Euro mehr als normales Mineralöl.
Ersparnis / Gewinn ca. 15 Euro
Bei einer Minderung des Spritverbrauchs von 5%, wie es laut ADAC möglich sein könnte, ergäbe dies sogar eine Ersparnis von 60 €
Man hat bei der Verwendung von synthetischen Ölen aber weitere entscheidene Vorteile:
- Deutlich bessere Kaltstarteigenschaften (Motorlebensdauer)
- Weniger Motorreibung (weniger Motorverschleiß)
- Bessere Hochtemperaturfestigkeit
- Alterungsbeständiger
- Besseres Umweltverhalten
- Bessere Fließeigenschaften durch die 0W-Viskosität (Ölpumpe)
- Bessere Kühlung: Durch das bessere Fließverhalten wird die Motorwärme besser abgeführt, besonders bei hoher Last.
- Durch den geringeren Reibungswiderstand leichter PS-Gewinn
In meinen Corrados verwendete Öle Favoritenöle
VR6 :
- Castrol FORMULA RS Power and Protection 0W-40
- LIQUI MOLY Synthoil Energy 0W-40
- Castrol EDGE Titanium 0W-40 A3/B4
- Castrol EDGE Titanium FST 0W-40 A3/B4
- Mobil 1 FS 0W-40
Corrado 2.0 :
- Castrol SLX 0W-30
Die noch während der Fertigungszeit der Corradomotoren gültigen Normen VW 501 01 und VW 500 00 für Otto-Motoren wurden durch die Norm VW 50200 abgelöst. Ich halte mich aber auch an die noch neuere und moderere Norm VW 50400, da diese rückwärtskompatibel zur VW 50200 ist.
Empfehlungen von Mitgliedern im Forum:
- Mobil 1 FSx1 5W-50
Anmerkung: Noch keine VW-Freigabe (Stand 09/2019)
"Beim Öl sollte man, besonders bei sportlich gefahrenen Autos, nicht geizig sein !"