Was meint VW zu Veränderungen Fahrwerks-Erfahrungen
Fahrwerk Subjektiver Eindruck
Auf meinen drei Corrados wurden überwiegend die serienmäßigen 6,5 Zoll - Räder mit 205/50 x 15 gefahren.
Nachdem das Angebot an hochwertigen Reifen in der Größe 205/50x15 mit sehr guten Trockeneigenschaften leider immer geringer wurde, bin ich dann nach 24 Jahren, auf Räder in der Größe 7 x 16 ET 35 mit den sehr guten Reifen Pirelli P Zero Nero GT 215/40 R16 86 ZR umgestiegen.
Anmerkung: Leider musste ich dann nach 6 Jahren feststellen, dass auch Pirelli diese Größe aus dem Sortiment genommen hat. Man bekommt langsam den Eindruck, das viele Hersteller hochwertige Reifen erst ab 18 Zoll produzieren. Durch die schweren E-Autos mit meistens geringer Vmax. verschieben sich außerdem die Anforderungen an die Reifen in für kleine, schnelle Sortcoupes in ungünstige Bereiche.
Im Zuge des Gutachtens für das H-Kennzeichen, überlege ich, doch wieder auf die Seriengrößen zu wechseln. Mit einem Oldtimer muss man je keine Grenzbereiche mehr ausloten.
Seriengröße Eine Alternative
Gute Fahrt hat die beiden Rad-Reifenkombinationen 215/45 ZR15 auf 6,5 Zoll und 215/45 ZR 17 auf 7,5 Zoll auf einem Nothelle Corrado VR6 getestet. Als Testergebnis stellte sich heraus, dass, bei der Verwendung der Serien-Räder 6,5 x 15, die Reifenkombination 215/45 ZR15 eine durchaus interessante Alternative wäre.
Die "Gute Fahrt" schrieb dazu: --Zitat Beginn--
" .....Perfekt passt das sehr gut abgestimmte Fahrwerk, dass gekonnt Straffheit mit noch etwas Komfort verbindet. Prima auch die empfehlenswerte Rad/Reifen- Kombination, der alle Nachteile breiter 16 oder gar 17 Zoll-Pneus fremd sind. Das Auto wirkt leichtfüßig, ist zielgenau zu steuern, bei gleichzeitig satter Straßenlage.....".
-- Zitat Ende--
Hier noch das Testergebnis zu den 215/45 ZR 17 auf 7,5 mit denen der zweite Corrado bestückt war ":
--Zitat Beginn-- " Ein Handicap sind die dicken 17-Zoll-Räder, die das Auto (VR6) etwas länger übersetzen und bestimmt 5 km/h Spitze kosten. Zudem sind die Pneus sehr unkomfortabel und beeinträchtigen den Gradeauslauf." --Zitat Ende--
Quelle: Gute Fahrt
Gegensätze zum Thema 7-Zoll-Räder:
Herbert Schuster, Leiter des Fahrversuchs beim Volkswagenwerk, lehnt die Verwendung von Siebenzoll-Rädern schon deshalb ab, weil das Fahrverhalten erheblich schlechter sei als im Serienzustand. Der negative Lenkrollradius, ein stabilisierendes Element, werde mit dieser Felgengröße wirkungslos. Die Achs- und Lenkgeometrie verändere sich und verschlechtere das Fahrverhalten. Die Karosserieveränderungen im Bereich der Radhäuser würden den serienmäßigen Rostschutz vernichten, Rostprobleme könnten auftreten.
Vor allem aber wird darauf hingewiesen, dass die Fahrwerksteile einer unzulässig hohen Belastung unterliegen, die vorzeitigen Verschleiß bewirken, aber auch zu Rissen und Brüchen führen könnten.
Geprüft wurde das im Werk nicht, aber man wisse aus anderen Versuchen und aus der Entwicklung des Fahrzeugs über die Belastungsfähigkeit der Fahrelemente.
Herbert Schuster weist zu Recht darauf hin, dass der TÜV für seine Freigaben keine Verantwortung übernimmt. Etwa nach einem Unfall, dessen Ursache auf ein Teil mit TÜV-Freigabe zurückzuführen ist.
Quelle: Gute Fahrt 3/89
Risiken Bewust entscheiden
Bei den breiteren Rädern und/oder Distanzscheiben(Spurplatten) wird nicht nur die Achs- und Lenkgeometrie verändert, auch das Gewicht der ungefederten Massen steigt an. Weitere Probleme, die man sich erkauft, sind:
- Gefahr von Rost,
- schlechterer Geradeauslauf,
- Spurrillenempfindlichkeit,
- Komforteinschränkungen,
- niedrigerer Wiederverkaufswert und
- höherer Verschleiß.
Wenn einem dies alles bewusst ist und man sich trotzdem aus optischen Gründen für die breiten Räder entscheidet, ist das auch ok. Man sollte aber die Risiken und möglichen Probleme kennen. Übrigens, selbst Schmidt-Racing, mit einem VR6 erfolgreich in der kanadischen Motorsport-Meisterschaft, fuhr nur mit 205 er Reifen auf 15", obwohl es keine Begrenzung bei der Räder-/Reifenwahl gibt. Diese Größe ist also nicht nur ein guter Kompromiss, sondern sogar rennsporttauglich.
Ein Nachteil ist, dass mittlerweile das Angebot der Reifenhersteller bei dieser Größe recht überschaubar geworden ist. Dafür gibt es von Michelin einen straßenzugelassenen Rennreifen 205 x 50 x 15 in Y-Ausführung. Wer den Preis von ca. 300 Euro pro Reifen nicht scheut, hat, solange nur im Trockenen gefahren wird, einen sehr, sehr sportlichen Reifen - auf nasser Fahrbahn ist aber Schleichfahrt angesagt.
Test Contidrom-Teststrecke
Testwagen:
Abt Golf VII GTI mit 290 PS mit 235/35 R19 auf 8,5 x 19
Testobjekte:
- Tieferlegungsfedern von H&R, Eibach und Vogtland
- Sportfahrwerk von Bilstein und Supersport
- Gewindefahrwerk H&R und Lowtec
Zeitdifferenzen im Vergleich zum GTI-Serienfahrwerk:
Ergebnis im Vergleich zum Golf VI GTI-Serienfahrwerk:
Rangliste |
Hersteller |
Schneller als Serie |
1 |
H&R Gewindefahrwerk |
1,50 sek. |
2 |
H&R Federn |
1,30 sek. |
3 |
Supersport Fahrwerk |
0,78 sek |
4 |
Eibach Federn |
0,56 sek. |
5 |
Vogtland Federn |
0,39 sek |
6 |
Lowtec Gewindefahrwerk: |
0,19 sek. |
Die Rundenzeiten sind aber nicht alles was wichtig ist. Die Tester bemängelten auch teilweise erhebliche Komfort- oder Qualitätsprobleme.
Quelle Autobild Sportcars April 2014